URL – klingt erst mal nicht sonderlich spannend. Doch ohne diese wären wir ganz schön aufgeschmissen. Unter der URL wird im Allgemeinen die Seitenadresse verstanden, die wir in unseren Browser eingeben oder in einem Link anklicken, um auf eine gezielte Internetseite zuzugreifen. Ohne die drei Buchstaben wäre es uns nicht möglich auf die Inhalte des „WWW“ zurückzugreifen, denn hinter der URL steckt die IP-Adresse und diese ist Voraussetzung dafür, dass der Computer mit einem Sever kommuniziert. Aber beginnen wir ganz von vorne. Nachfolgend erklären wir, was es mit der URL auf sich hat, warum wir heute URLs nutzen und warum URLs für die Suchmaschinenoptimierung wichtig sind.
URL steht für „Uniform Resource Locator“ und zeigt sich als Teil der URI, dem „Uniform Resource Identifier“. Mit der URL wird eine Adresse bezeichnet, die eine Datei auf einem Server angibt. Bekannter sind die sprachgebräuchlichen Begriffe „Internetadresse“ oder „Webadresse“. Eine URL ist also das, was wir in unseren Browser eingeben oder was hinter einem Link verborgen liegt. Mit der URL ist es dem Computer möglich über ein Netzwerkprotokoll, wie http, https oder ftp, Ressourcen zu identifizieren und auf diese gezielt zuzugreifen.
Hinter der URL steht die eindeutige IP-Adresse der Internetseite, die wir aufrufen wollen. Theoretisch können wir diese auch ohne die URL, also nur über die IP-Adresse, ansteuern. Da diese jedoch meist aus einer langen Zahlenfolge besteht, die sich kaum merken lässt, wurden URLs eingeführt und verpacken eine IP-Adresse in eine für Menschen gut lesbare und merkbare Zeichenfolge. Die Worte und Zahlen einer URL sollten in der Regel sinnhaft gewählt werden und sind wichtiger Teil der Suchmaschinenoptimierung. Aber dazu später mehr.
Aufgrund der oben beschriebenen Problematik mit der Eingabe einer IP-Adresse sah sich das schnell entwickelnde Internet schon in den 1990er-Jahren damit konfrontiert. Forscher Tim Berners-Lee machte sich daher auf die Suche nach einem einfacheren und benutzerfreundlichen Weg, um Webseiten für Menschen bequemer abrufbar zu machen, ohne lange Zahlenreihen eingeben zu müssen. 1994 war es dann so weit und der RFC 1738 Standard wurde veröffentlicht. Zunächst wurde damit der URI definiert, doch es folge dazu schnell die URL als Unterform und zeigt sich heute in dem für uns gängigen Aufbau.
Eine URL setzte sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
Damit folgt eine URL immer dem gleichen Aufbau und beinhaltet folgende Elemente:
Zusammengesetzt sieht die URL dann so aus: http://www.suchhelden.at/URL.php. Wird diese in den Browser eingegeben, wird der User direkt auf diese Seite geleitet. Oft wird für eine URL auch der Begriff Domain verwendet. Eine Domain ist jedoch nur dieser Teil „(www.)suchhelden.at“ wobei „WWW“ die Subdomain meint. Eine URL ist hingegen die vollständige Adresse http://www.suchhelden.at. Aber auch www.suchhelden.at/magazin/https.php ist eine URL und keine Domain. Weil hinter der URL die IP-Adresse verborgen liegt, kann durch die Umwandlung der Zeichenfolge mithilfe von Tools die IP-Adresse einer Seite identifiziert werden.
Der einheitliche Standard der URL soll verhindern, dass sich Fehler bei der Eingabe einschleichen und so sind nur bestimmte Zeichen für das Encoding erlaubt. Dazu wird der ASCII-Zeichensatz verwendet. Damit ist es möglich bestimmte Sonderzeichen zu nutzen, die vom Browser erkannt werden. Anderseits bricht dieser den Aufruf ab, sobald Zeichen verwenden werden, die nicht dem ASCII-Zeichensatz zugeordnet sind.
Das ist bei Umlauten wie Ä, Ü oder Ö oder ß der Fall.
Ebenso ordnet die Codierung bestimmten Zeichen in der URL Funktionen zu:
Das Fragezeichen ist zum Beispiel für das Tracking relevant und leitet den sogenannten „Query-String“ einer URL ein. Dieser enthält Werte, denen entsprechende Parameter zugewiesen sind.
Das Gleichheitszeichen trennt die Werte und Parameter und steht für den Inhalt. Das Et-Zeichen steht als Trennzeichen zwischen den Parametern. Das Doppelkreuz zeigt einen Link innerhalb einer Datei an.
Eine URL spielt im Bereich der Onpage-Optimierung eine große Rolle. Dabei geht es vor allem um die Nutzer- und Maschinenfreundlichkeit einer URL. Je einfacher sich eine URL identifizieren und zu einem bestimmten Thema zuordnen lässt, desto attraktiver ist diese für Suchmaschinen und User. Es zeigt sich das Internetcrawler eine vollständige und leicht verständliche URL besser bewerten, als eine kryptische Zahlenfolge. Weil eine URL einmal aufgesetzt möglichst nicht mehr verändert werden sollte, da diese dann bereits indexiert ist, ist es wichtig sich schon zu Beginn Gedanken, um die URL-Struktur und den Aufbau zu machen. Wer auf eine kurz und knackige URL setzt, die für User verständlich ist, erhöht ferner die Klickrate auf die Seite, was Google ebenfalls positiv bewertet.
Entsprechend kann eine URL mit Keywords (allen voran dem Hauptkeyword) aufgebaut werden, die das Thema der Seite wiedergeben, zur besseren Orientierung dienen und die Lesbarkeit steigern. Good to know: Sicher würde das recht kontraproduktiv sein, aber Google ist in der Lage rund 1.000 Zeichen einer URL zu erkennen.
Bei einem URL-SEO sollten folgende Faktoren beachtet werden:
Damit gemeint sind URLs, die ohne den Domainnamen angegeben werden. Die Pfade beziehen sich damit auf den Kontext und können sich relativ zum Webserver und relativ zur Datei darstellen. Eine vollständige URL wird immer als absolute URL bezeichnet. Eine relative URL bezieht sich mit einem „/“ auf den Server und ohne auf die Datei bzw. das Dokument.
Beispiel: /magazin/https oder https.php
Der Vorteil der relativen URLs bestehen darin, dass bei internen Links nicht jedes Mal die vollständige URL angegeben werden muss und Umzüge einer Domain sich einfacher zeigen. Laut John Mueller, Webmaster Trends Analyst bei Google, sind absolute und relative URLs gleichwertig für die Suchmaschine.
Mit den sogenannten „sprechenden URLs“ sind URLs gemeint, die aus einer sinnhaften Zeichenfolge bestehen. Diese zeigen bereits anhand des Aufbaus der URL, worum es auf der Seite thematisch geht und was den Nutzer hier erwartet. Ebenso ist die Navigation deutlich einfacher mit sprechenden URLs zu verstehen. Auch das Teilen in sozialen Netzwerken oder der Snippets in den Suchergebnissen selbst wird damit deutlich einfacher und nutzerfreundlicher. Die sprechenden URLs schaffen Vertrauen, was sich positiv auf die Klickrate auswirkt.
Ferner gibt es noch einen Unterschied zwischen statischen URLs und dynamischen URLs. Statische URLs enthalten keine Parameter und sind in der Regel damit leichter für Nutzer zu verstehen. Weil sie eben bestehen bleiben, sollte der Name der Domain daher im Vorfeld genau bedacht werden. Dynamische URLs zeigen sich hingegen mit Parametern und sind meist deutlich länger gehalten. Dabei werden diese auch verändert wie bei einer Webseite, welche Produkte neu in einem Shop hinzufügt.
Keywords sind die Hauptdarsteller bei der Suchmaschinenoptimierung und spielen damit auch bei den URLs eine tragende Rolle. Google selbst empfiehlt wichtige und relevante Suchbegriffe in einer URL zu verwenden. Dem Crawler von Google fällt es damit einfacher den Inhalt der Seite zu identifizieren. Jedoch zeigt sich hier auf Klasse, statt auf Masse zu setzen, denn wer zu viele Keywords in die URL packt, riskiert von Google abgestraft zu werden.
Beim SEO ist besonders darauf zu achten, dass eine URL möglichst Nutzerfreundlich gestaltet, leserlich und einen ersten Eindruck bezüglich des Inhalts der Seite gibt. Daher ergibt es Sinn URLs möglichst kurzzuhalten. URLs werden oft durch viele Unterverzeichnisse oder kryptische Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen bei Produkteinführungen endlos lang und vollkommen unpraktisch. Daher ist es möglich eine URL zu kürzen, ohne dass dabei der eindeutige Bezug verloren geht. Hierfür gibt es unterschiedliche Tools.